Behinderung - Eine kleine Kunde der Begriffe

Der Begriff Behinderung ist auf jeden Fall negativ besetzt. Es ist kein Zustand wie
Betrunkensein, von dem man am nächsten Tag mit einem dicken Kopf zwar, aber ernüchtert
wieder erwacht. An den Rollstuhl gefesselt! Im Rollstuhl gelandet! Es geht hier nicht um
Fesselspiele und man ist nicht irgendwo gestartet, um im Rollstuhl zu landen.


Egal, wo Ihre Probleme liegen, Sie werden sich nur auf das Ziel konzentrieren, und das
bedeutet, den zuständigen Sachbearbeiter zur Bewilligung Ihres Antrages zu veranlassen.
Wie wollen Sie etwas Positives für sich erreichen, wenn Sie sich selbst negativ sehen? Wer
sich als Mensch hinter "den Sachbearbeitern" verbirgt, interessiert uns nicht weiter. Diese
Einstellung beruht meist auf Gegenseitigkeit und kann hier nicht oft genug wiederholt
werden. Sie wird von den Verwaltungen oftmals als professionelle Distanz bezeichnet.
Diskussionen darüber, wie schlecht die Welt ist und wie benachteiligt Sie sich fühlen, sind
nicht einmal einen flüchtigen Gedanken wert. Verschwenden Sie Ihre Energie nicht darauf.
Ein solches Verhalten würde Sie nur schwächen.


Die da oben sind uns egal und der Sachbearbeiter erst recht. Seine Motive interessieren uns
nur soweit, wie wir sie für unser Anliegen nutzen können. In Momenten der Schwäche und
der Niedergeschlagenheit, dem Hadern mit der schier übermenschlichen Aufgabe, der
Ausgrenzung, dem körperlichen Leid und dem Verlust der Fähigkeit, überall dabei sein zu
können, lassen wir den Sachbearbeiter in unseren Gedanken einfach verschwinden, als wäre
er nie da gewesen. Namenlos, gesichtslos, eine Nummer von vielen.


Erkenne und verstehe deinen "Gegner"! Sie werden sich von all Ihren bisherigen Ansichten
über Ihre Behinderung und Behinderung im Allgemeinen lösen. Von all dem Leid, das über
Sie gekommen ist. Das wird Sie stark machen. Sie werden lernen, Ihren Zustand zu Ihrem
Vorteil zu nutzen. Selbstmitleid stört nur und macht Sie schwach. Das vergessen wir mal
ganz schnell wieder. Es sei denn, es dient dem großen Ziel, in den Besitz des
Schwerbehindertenausweises zu gelangen. Der Sachbearbeiter befindet sich im geschützten
Raum. Er kennt nur Nummern, Vorgänge, Widersprüche. Diesen geschützten Raum müssen
Sie selbst um sich herum aufbauen. In diesen Raum gehören nach Möglichkeit keine
Emotionen, keine gesellschaftlichen Moralvorstellung, nichts dergleichen.


Personen lösen sich in den Akten des Sachbearbeiters in Paragrafen auf. So, wie in Ihrem
Raum kein Platz für Ihren Kampf mit der Anpassung an ein neues Leben ist. Versuchen Sie,
sich selbst wie ein Sachbearbeiter ohne persönliche Betroffenheit zu betrachten. Sie werden
dem Sachbearbeiter erst dann zeigen, wer sich hinter ihrer Nummer verbirgt, wenn es
notwendig ist. Sie werden ihm dann jenes Leid zeigen, das er Ihnen absprechen möchte, das
für ihn in der Beurteilung Ihres Anliegens keine Rolle spielt. Spüren Sie bereits die Kraft in
sich aufsteigen? Sie haben jetzt bereits Selbstbewusstsein getankt. Sie lassen sich nicht zum
Elendshaufen degradieren. Gefesselt, behindert, gelandet, beschädigt, invalid.


Sie müssen stark sein,
um schwerbehindert zu werden.


Die Wortwahl sagt viel über die gesellschaftliche Vorstellung von Behinderung. Mit einem
Rollstuhl wird man beweglich, nicht unbeweglich. Der Rollstuhl bietet dem
geheingeschränkten Menschen Freiheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Genauso
paradox - wie die Vorstellungen über die Funktion eines Rollstuhls - ist der Unterschied von
gefühlter Behinderung und staatlich anerkannter Behinderung nach dem
Schwerbehindertengesetz, abgestempelt und eingetütet von einem Sachbearbeiter.


Die Begrifflichkeiten sind leider von großer Bedeutung und ändern sich ständig. Aus dem
Krüppel wurde einst der Invalide. Aus dem Invaliden wurde der Beschädigte und
letztendlich irgendwann der Behinderte. Zurzeit ist der Behinderte ein »behinderter
Mensch«. Für die Empörung in der Gesellschaft über den Begriff Behinderter können Sie
sich nichts kaufen. Behindertenverbände kämpfen um Begriffe. Sie kämpfen für Ihren
Ausweis.


Ich habe mich gegen den Begriff Krüppel (der Gekrümmte) entschieden, um den Einsteiger
in die Thematik nicht abzuschrecken, finde ihn persönlich aber sehr gut. Damit können Sie
angreifen, können Ihren "Gegner" schocken. Er verleiht Selbstbewusstsein und Stärke, wenn
er von Ihnen benutzt wird.


»Ich bin ein behinderter Mensch.« Auf diese Selbstbeschreibung wird man antworten: »Ja,
Mensch du, wie bist du denn da gelandet. Du warst doch immer so gesund. - Das tut mir
jetzt aber auch leid.« Jetzt mal ehrlich! Das Mitleidsgeschwafel macht Sie schwach, das
brauchen Sie ganz und gar nicht.


Selbstbewusst zu behaupten: »Ich bin ein Krüppel!«, das macht Eindruck. »Wie? Du bist
ein Krüppel? Du bist doch kein Krüppel. Lass dir das nicht einreden«, wird man empört
und seltsam berührt erwidern. Das Wort "Krüppel" symbolisiert Ihre Stärke, Ihre
Angriffslust und gleichzeitig die Schwäche des Anderen, der innerlich spürt, wie schnell es
gehen kann, auch zu der Gruppe der Krüppel zu gehören.

© Ältere Frau sitzt am Tisch mit Buch,lachen - tunedin - fotolia

© Ältere Frau sitzt am Tisch mit Buch,lachen - tunedin - fotolia

Der behinderte Mensch wird selbstverständlich erst durch die Nichtbehinderten behindert.
Denn den Maßstab für eine anerkannte Schwerbehinderung bestimmen die
Nichtbehinderten, die Bürokraten, diejenigen, die »Normalität« als gesellschaftliche Norm
in Deutschland definieren. Diese Normalität ist einem stetigen Wandel unterworfen.
Behinderung ist angeblich nicht normal. Also muss sie ganz genau analysiert und
kategorisiert werden. Niemand darf durchschlüpfen. Es gibt für alles genaue Definitionen.
Und wenn nicht? Ja, dann gibt es keine Nachteilsausgleiche, also keinen Ausweis. Da
könnte ja jeder kommen!


Was allgemein als Behinderung bezeichnet wird, ist etwas, dass niemand haben möchte. Es
ist etwas Passives, etwas, das Ihnen zugefügt wurde, Behinderung im Straßenverkehr
beispielsweise. Durch einen Stau werden Sie unverschuldet aufgehalten. Behinderung
passiert einem. Gleichzeitig fühlt sich auch die normale Gesellschaft häufig durch den
behinderten Menschen behindert.


Ein behinderter Mensch versucht z.B. mit dem Rollator die Straße zu kreuzen, während ein
Fahrer in seinem Auto panisch auf die Uhr schaut und nach zehn Sekunden ins Lenkrad
beißen möchte. Lächeln Sie ihm zu. Seien Sie selbstbewusst. So sorgen Sie ganz
uneigennützig dafür, dass sich die Anzahl der Bissspuren im Lenkrad des Fahrers in
Grenzen hält. Retten Sie aber in jedem Fall Ihr Leben!


Von diesem passiven Gedanken werden Sie sich befreien müssen, in dem Sie sich nicht
mehr ausgegrenzt fühlen. Sie werden Behinderung in Verbindung mit dem
Schwerbehindertenausweis so sehen, wie der Gesetzgeber es vorsieht, als einen finanziellen
gesellschaftlichen Nachteilsausgleich. Dieser Ausgleich ist ein Relikt aus jener Zeit, als in
Deutschland Soziale Marktwirtschaft noch ein erstrebenswertes Ideal war. Im
Idealfall beschreibt dieser Begriff eine Gesellschaft, in der die Starken für die Schwachen
einstehen und sorgen. Die Mitglieder der Gesellschaft haben immer vor Augen, wie schnell
es gehen kann, die Sonnenseite des Lebens verlassen zu müssen.


In dem Umfang, in dem sich die Beurteilungskriterien für eine Behinderung verändert
haben, hat sich auch die Gesellschaft von ihrem sozialen Gewissen verabschiedet. Heute
muss man sich Behinderung wieder erkämpfen. Selbst ein nichtbehinderter Mensch stieße
schnell an seine Verstandesgrenzen, würde er sich dem Prozedere aussetzen. Die Tatsache,
dass es sich bei Behinderungsgewährung um einen Verwaltungsakt handelt, dessen
gesetzliche Grundlagen vom Gesetzgeber je nach politischem Kalkül und Kassenlage
geändert werden können, macht nicht gerade Mut. Für das Verstehen des deutschen
»Sozialrechts« sind eine langwierige Einarbeitung und das Studium des "juristischen
Beamtenhirns" ratsam. Oder Sie befolgen meine Ratschläge.


Das Gesetz blieb bei allen gesellschaftlichen Umwälzungen weitgehend unangetastet. Es ist
allerdings so schwammig formuliert, dass es den ausführenden Organen - den
Verwaltungen mit ihren Sachbearbeitern - nahezu grenzenlosen Ermessensspielraum
eröffnet für Ablehnungen aller Art. Gedacht war es einmal genau andersherum.


Im Vordergrund jeder Regelung steht die Vermeidung der Regelverletzung. Damit sind
Personen gemeint, die sich etwas aneignen, das ihnen nicht zusteht: Schmarotzer also! Der
Gesetzgeber geht heutzutage von Regelverletzungen aus. Er befürchtet, dass sich zu einem
begünstigen Personenkreis immer auch potentielle Betrüger gesellen. Dies ist ungefähr das
Gegenteil dessen, was sich der "Behindertenanwärter" denkt, wenn er feststellt, dass er die
Kriterien für eine Schwerbehinderungsgewährung erfüllen könnte. Er benötigt Hilfe. Die
Unschuldsvermutung, ein Begriff aus dem Strafrecht, ist nicht handlungsleitend für einen
Sachbearbeiter. Dieser will zunächst möglichen Missbrauch verhindern und sucht damit
zwangsläufig nach Ablehnungskriterien.


Derjenige, der sich betrogen fühlt, muss den Betrüger schon gut verstehen, will er sich vor
künftigem Missbrauch wappnen. Wer Böses denkt, könnte meinen, der Gesetzgeber müsse
zur Abwehr des Missbrauchs besser betrügen können als der Betrüger. Auch bei den
gesetzlichen Krankenkassen ist wiederholt zu beobachten, dass die schriftlichen
Ablehnungen mit nicht gesetzeskonformen Argumenten begründet werden. Wer soll sie
denn auch zur Rechenschaft ziehen? Der Sachbearbeiter weiß relativ genau, was er Ihnen
schickt. Er kann sich natürlich darauf berufen, dass er in seiner Arbeit weisungsabhängig
ist. Aber ist er damit tatsächlich aus dem Schneider? Trägt er keinerlei Verantwortung
dafür, dass die Gesetzespraxis auch den Intentionen des Gesetzgebers folgt? Diese Frage
muss sich wohl jeder Sachbearbeiter selbst beantworten, abends vor dem Spiegel.

Verantwortung - MK-Photo - fotolia

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Sie, die Sie dies lesen, die Sie selbst behindert werden wollen, die Sie vielleicht dasitzen und
denken: »Was schreibt der da?", "Man hat mir im Krankenhaus gesagt, dass es Jahre
dauern kann, bis meine Gehfähigkeit wieder irgendetwas mit Gehen zu tun haben wird;
vielleicht werde ich sie auch nie wieder bekommen.", "Ich soll Blutverdünner nehmen,
Blutdruck- und Cholesterinsenker, damit mich der nächste Herzinfarkt nicht in die ewigen
Jagdgründe befördert.", "Der Schwindel ist teilweise so heftig, dass das Kreuzen einer
Straße, zum Abenteuer wird.", "Ich komme in der Stadt vom Auto vielleicht noch in den
nächsten Laden, bin dann aber so erschöpft, dass ich mir Kleidungsstücke nur noch
anschauen, aber nicht mehr anprobieren kann. Ich muss auf einem Behindertenparkplatz
parken dürfen, sonst schaffe ich das nicht. Wenn ich nicht den Behindertenparkplatz
brauche, wer dann?", "Mein Arzt sagt, ... !« Sie werden sich von solch einer naiven
Vorstellung des Behindertseins verabschieden müssen. Wie leicht kann man Schwindel
simulieren? "Sie haben sich sicher nicht richtig bemüht", wird der Sachbearbeiter
messerscharf schlussfolgern.


Medizinische Kenntnisse sind von deutlich untergeordneter Rolle. Was ihr Arzt sagt, hat mit
ihrem Körper und Ihrer Psyche zu tun, jedoch wenig mit der staatlichen Verteilung von
Nachteilsausgleichen. Man sieht jetzt schon, welche Tücken Sie erwarten, wenn Sie
behindert werden wollen. Diejenigen, die von Geburt an behindert sind, haben gar keine
eigene Behindertenerfahrung, da sie ja nie nichtbehindert waren. Sie sind häufig auf Hilfe
angewiesen, da sie die Sichtweise Nichtbehinderter gar nicht nachvollziehen können.


Das bringt eine weitere Merkwürdigkeit mit sich. Genau genommen kann sich nur jemand
behindert fühlen, wenn er einmal nichtbehindert war. Nur dann hat er selbst das
gesellschaftliche Bild von Behinderung als Unterscheidungsmerkmal vor Augen. Einem von
Geburt behinderten Menschen kann man die immer noch vorhandene "gesellschaftliche
Ausgrenzung" nicht einmal anerziehen. Das sollte uns nachdenklich machen. Es ist
natürlich auch möglich, dass ein »Mensch mit Behinderung«, der körperliche
Einschränkungen ausweist, einen Menschen mit geistiger Behinderung für total behindert
hält, sich selber aber nicht. Dieses Dilemma führt zu einer weiteren Unterscheidung. Die
Unterteilung in geistige und körperliche Behinderungen.

© das Schubladendenken - fotomek - fotolia

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Wo liegt der Unterschied? Wieso gehört eigentlich das Gehirn nicht zum Körper? Was
müsste man dann noch alles unterscheiden? Beine die nicht laufen wollen, weil man im
Gehirn Läsionen hat und Beine, die nicht mehr vorhandenen sind, vielleicht? Historisch
bedingt hat man darauf wohl verzichtet. Deshalb müssen Muskelerkrankte, MS-Erkrankte,
Schlaganfallpatienten usw. immer wieder gegen Beinamputierte und Armamputierte
antreten. Sie müssen den Nachweis erbringen, dass ihre Beine und Arme gleich nutzlos
sind, wie nicht vorhandene Körperteile.


Manchmal habe ich komische Ideen. Wer möchte nicht genau wissen, zu welcher Gruppe er
gehört? Das heißt, eigentlich wollen das ja nur diejenigen wissen, die uns in Kategorien
einteilen möchten. Mich persönlich interessiert das herzlich wenig. Diese Zeiten sind zu
meinem Glück lange vorbei.


Es gibt natürlich auch Kombinationen, wie mehrfach körperliche und geistige Behinderung.
Sauerstoffunterversorgung des Gehirns bei der Geburt oder nach einem Unfall, führt
oftmals zu solchen Komplikationen. Da haben wir es wieder, unser Gehirn. Ein defektes
Gehirn kann sowohl körperliche als auch geistige Behinderungen erzeugen. Wenn das
Gehirn die Impulse nicht mehr an die Beine sendet, wird’s auch mit eigentlich vorhandenen
und gesunden Beinen nichts mit der Vorwärtsbewegung. Das hat tiefgreifende Folgen, auch
wenn der "normal" denkende Mensch keinen Unterschied zu nicht vorhanden Beinen sehen
mag.


Ganz einfach! Der Gesetzgeber, der die Eintrittsbedingungen in die Behindertenwelt
festgelegt hat, unterscheidet sehr wohl zwischen "Bein ab" und "Bein nicht richtig
angesteuert". Das Ergebnis ist nur für den Betroffenen das Gleiche. Aber, und es wird Ihnen
sofort klar, wenn ich es ausführe, wer sagt dem Sachbearbeiter, dass der Antragsteller mit
dem Hirnschaden nicht simuliert? Leuchtet doch ein, oder? Die Medizin-Wissenschaft ist
weit davon entfernt, einen Zusammenhang zwischen einer defekten Stelle im Gehirn und
bestimmten Symptomen, z.B. Beinlähmungen zweifelsfrei einem Areal des Gehirns
zuordnen zu können. Es gibt Menschen, denen eine ganze Hirnhälfte fehlt, die aber
trotzdem motorische Dinge können, die laut medizinischer Wissenschaft, in die nicht
vorhandene Hirnhälfte gehören. Der Sachbearbeiter folgert treffsicher: Menschen können
simulieren und damit behauptete Beeinträchtigungen lediglich vortäuschen.


Erfüllen Sie die geltenden gesetzlichen Voraussetzungen.
Formulierungen entscheiden.
Vergessen Sie die persönlichen Auswirkungen
Ihrer Behinderung.
Für Mitleid gibt es keinen Ausweis.


Betrachten wir einmal das Gehen. Ich meine, das richtig »normale« Gehen. Nicht das, was
ein Neurologe in einem Test feststellt, bei dem Sie sich mühsam in einem zwanzig
Quadratmeter messenden Raum von einer Wand zur anderen schleppen, und er daraus
schließt, dass Sie mit Hilfsmitteln locker 500 Meter schaffen. Wenn ich mit meinem Rolli
durch die Stadt fahre und mir einige Menschen anschaue, ist normales Gehen auch ohne
Behinderung oft nur ein beklagenswerter Versuch der Fortbewegung. Es ist deshalb auch
nicht verwunderlich, dass die neurologischen Diagnosemittel zur Feststellung der
Gehfähigkeit sehr beschränkt sind. Warum ich so oft auf den Begriffen herumreite? Weil sie
im Sozialgesetzbuch eine ganz eigene Bedeutung erlangen. Gehen ist nicht gleich Gehen. Bei
der Beurteilung, ob eine Schwerbehinderung vorliegt oder nicht, versteht das
Sozialgesetzbuch unter Gehen eine irgendwie geartete Fortbewegung. Hauptsache sie wird
überwiegend auf zwei Beinen ausgeführt. Man beachte das Wort "überwiegend"! Die Folgen
dieses eher unwichtig erscheinenden Details können für Sie verheerende Folgen haben beim
Kontakt mit Sachbearbeitern oder Mitarbeitern der medizinischen Dienste in Behörden.