Symptome

Eine Begriffsliste nach Alphabet (kein Anspruch auf Vollständigkeit!)

 

Ataxie

Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen

Darminkontinenz

Doppelsehen/Diplopie

Dysarthrie

Dysphagie

Fatigue

Harnverhalt

Hypertonus

Hypotonus

Inkontinenz

Klonus

Konzentrationsstörungen

Lermithe-Syndrom

Paraparese

Paraspastik

Paresen

Parästhesien

Sexuelle Dysfunktion

Schmerzen

Schwindel

Sehnerventzündung

Tremor

Trigeminusneuralgie

Wesensveränderungen

 

Wenn wir das Wort Symptome lesen, scheint es für uns oder denjenigen, die glauben MS zu haben, völlig klar zu sein. Das scheint jedoch nur so. Wir sollten uns im Klaren darüber sein, dass es zwischen Arzt und Patient unterschiedliche Auffassungen  über Symptome und ihre Definition gibt. Wir können sie auch Zeichen nennen.

 

Pschyrembel:         Beschwerde, fassbares oder angegebenes Erkrankungszeichen

 

Dazu sollten wir wissen, dass die Medizin einen großen Unterschied macht, ob wir sagen, wir hätten Symptome oder sie sagen, wir haben Symptome. Das eine, also unsere Wahrnehmung von Symptomen, bezeichnet der Mediziner als subjektive Symptome. Wenn der Arzt Symptome feststellt, sind es objektive Symptome. Der Begriff subjektiv ist häufig negativ behaftet und beinhaltet Zweifel. Wir wollen uns aber ganz nüchtern dem Thema annehmen, denn es ist für uns extrem wichtig zu verstehen, wie ein Arzt uns sieht und auch sehen muss. Die eine, die subjektive Sicht, ist schlicht und ergreifend unsere Sicht. Denn wir sind das Subjekt. Wir betrachten uns selbst.

Die andere Sicht ist die des Beobachters, des Arztes; die objektive Sicht. Für die Sicht des Arztes werden für unterschiedliche Krankheiten unterschiedliche Kriterien aufgestellt.

 

Wir können schwerlich objektiv sein. Zu viele Dinge wie Furcht, Unwissenheit, Verdrängung, Freude, Überschwang usw. verschleiern uns den Blick.

 

Symptome, die einer Krankheit zugeordnet werden, passen häufig auch auf andere Krankheiten. Die Unterscheidung werden wir erlernen. Stück für Stück können wir uns objektiver betrachten. Es tritt im günstigsten Fall eine abgebrühte, vorsichtige Routine ein, die uns behandlungsbedürftige Veränderungen erkennen lässt. Sie können uns lange erhalten bleiben oder schnell wieder verschwinden. Das macht die Einordnung von Symptomen - bezüglich ihres Einflusses auf uns - nicht gerade leicht. Fehler machen ist definitiv erlaubt.

 

Zur Einschätzung von Symptomen ist es wichtig, viel über die eigene Erkrankung zu wissen, und zwar so, wie sie bei jedem Einzelnen auftritt. Wir sind alle Einzelfälle, die nur durch den Überbegriff MS zu einer Gruppe zusammengeschweißt werden.

 

Für Krankheiten aus medizinischer Sicht gibt es Einordnungen (Kategorien). MS ist dann MS, wenn sie alle notwendigen klinischen Kriterien erfüllt. Derzeit bewerten die Neurologen nach den McDonald-Kriterien.

 

Bei MS gibt es während der Erkrankung jede Menge Zeichen. Bei einer schubförmigen MS treten sie unvermittelt aus heiterem Himmel auf. Beim schleichenden Verlauf gibt es keine schnellen Übergänge, sondern eine gleichmäßige Verschlechterung oder Stillstand. Das sind  nicht gerade viele grundsätzliche Gemeinsamkeiten.

Siehe Krankheitsverläufe.

 

Was also tun? Wie die Zeichen richtig deuten?

 

Wenn sie das erste Mal auftreten, ist es verdammt schwer! Bevor du jetzt in Panik Dauergast beim Neurologen wirst, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren. Durch Stress, Unruhe oder Angst nehmen wir Einfluss auf unsere Symptome. Wir verschlimmern sie. Genauso können wir sie aber auch abschwächen. Wenn wir sie ohne Angst betrachten, wie ein neugieriges Kind, können wir sie sogar ein bisschen objektiv sehen. Danach geht es uns gleich besser und dann geht es ab zum Arzt unseres Vertrauens, dem Nervenarzt (dem widmen wir einen eigenen Artikel). Gemeinsam mit dem Neuro, wie wir ihn gern etwas persönlicher nennen, beschließen wir dann eine Behandlung oder nicht. Hier möchte ich die Tipps für uns nach Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe aufteilen. Zu welcher Gruppe du gehörst, kannst du dir selbst aussuchen oder du suchst dir von allem etwas aus.

 

TIPP Suchende ohne Diagnose

1          Nicht das Internet durchforsten und nach Gründen FÜR MS suchen!

2          Mit Freunden sprechen.

3          MS ist, obwohl du glaubst, du wärst von MSlern umzingelt, eine seltene Erkrankung. Also nicht in irgendetwas hineinsteigern.

4          Im Zweifel den Hausarzt des Vertrauens aufsuchen. Einen behandelnden Neurologen wirst du wohl nicht dein Eigen nennen ohne Diagnose.

5          Wenn dir dein Gefühl, trotz einer Aussage des Hausarztes, das könne alles Mögliche sein, immer noch sagt: Da stimmt etwas ganz und gar nicht!, musst du auf einem Termin bei einem Neurologen bestehen!

 

TIPP Frischlinge

                       

1          Wenn Symptome auftreten, Ruhe bewahren!

2          Mit jemandem im Umfeld sprechen!

3          Nicht das allwissende Internet durchsuchen und nicht den fachlichen Rat von Nichtfrischlingen als Wahrheit verstehen! Es verwirrt dich häufig nur.

4          Hilfe bei vertrauenswürdigen Organisationen wie der DMSG oder z. B. der betreuenden Basistherapie-Schwestersuchen.

5          Gespräche unter uns tun uns immer gut. Dabei hat das Dazugehören etwas Beruhigendes.

 

TIPP Alle Anderen

 

1          Wenn wir uns sicher sind, trügt uns das Gefühl selten!

2          Ruhe bewahren!

3          Mit jemandem im Umfeld oder anderen Betroffenen sprechen!

4          Wenn wir denken: Ich glaube, ich habe einen Schub, haben wir sehr häufig keinen!

5          Schießt es spontan in unser Gehirn: Ich habe einen Schub!, haben wir mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen.

6          Dann Arzt aufsuchen!